Seit einiger Zeit wird in der Politik der Umstand der Vernichtung retournierter Ware besprochen. Rückläufer ungesehen als neu dem nächsten Kunden zuzusenden oder diese aus mangelnden Kapazitäten zu vernichten, ist schlicht und ergreifend der falsche Weg.
Dabei geht nicht nur viel Geld verloren, sondern auch wertvolle Ressourcen werden achtlos zerstört. Verschrottet sollte nur werden, was wirklich nicht mehr in Ordnung ist und auch nicht mehr der Ersatzteilgewinnung dienen kann.
In den letzten Jahren haben sich immer mehr Plattformen formiert und etabliert, die der Verschwendung von Gütern Einhalt gebieten und neue Märkte in diversen Branchen öffnen wollen.
Wir als Refurbisher und Aufbereiter bieten Rückläufer ihrem Zustand angemessen an. Mal fehlt ein Kabel oder der Karton wurde mit wenig Umsicht geöffnet. Die Verpackungen werden wegen oftmals begrenztem Platzangebot auf Käuferseite (vor-)schnell entsorgt oder bei den Ausstellern soweit bei Seite gelegt, dass sie nicht mehr gefunden wird. Auch diese Tatsache ist zu berücksichtigen, wenn die B-Ware beispielsweise ohne Originalverpackung und Zubehör angeboten wird.
Das Problem mit der „Modenschau“
Viele Kunden bestellen heutzutage mehrere Waren zur Ansicht, um sich dann hinterher für das Produkt ihrer Wahl zu entscheiden. In einigen Branchen ist das auch seit jeher Gang und Gäbe. Die Mode warb schon zu Zeiten als noch über Telefon oder Fax bestellt wurde mit der komfortablen Rückgabe bei Nichtgefallen. Über die Jahre hat diese Bequemlichkeit allerdings überhand genommen.
Jede zurückgesendete und benutzte Ware, die vielleicht auch noch unvollständig oder mit mangelnder Sorgfalt behandelt und dann zurückgeschickt wird, verliert drastisch an Wert und kann ungleich schwerer einem neuen Käufer angeboten werden. Das hier Zeit, Geld und Personal fehlen, um der Lage an Retouren Herr zu werden, ist durchaus nachvollziehbar.
Der Fehler im System
Heutzutage ist es normal viel online zu bestellen. Die Menschen gehen lange arbeiten, müssen einkaufen, sich um Haus, Kind und Tier kümmern und haben schlichtweg oft nicht mehr viel Zeit noch weitere Spezialmärkte anzufahren oder möchten sich nicht am Wochenende in überfüllte Kaufhäuser begeben. Letzten Endes darf man auch nicht vergessen, dass viele Läden den Großteil ihrer Ware ja auch „nur“ im Internet bestellen. 😉
Es kann natürlich auch immer mal etwas mit der Ware sein, das ist alles verständlich und die soll ja auch reklamiert werden können, denn je nach Artikel wurde dafür auch eine größere Summe investiert.
Nur gibt es da auch leider einige Kunden, die sich mehrere Waren auf einmal (eventuell sogar bei verschiedenen Anbietern) bestellen und das aus offenbar sehr eigenartigen Gründen, wie Vergleichsbestellungen zur Ermittlung der am schnellsten gelieferten Ware. 🙄
Vor dem Kauf zu überlegen, ob der Bedarf mit der Bestellung auch tatsächlich gedeckt wird, wäre in vielen Fällen schon hilfreich, um unnötige Rücksendungen zu vermeiden. Auch bei kleineren Beträgen darf auch ein zweites Mal in die Beschreibung oder Rezensionen geschaut werden, denn dafür sind sie ja da. Ist man sich immer noch unsicher, gibt es Möglichkeiten der Nachfrage.
Nur da sehr viele Käufer schon im Hinterkopf haben, dass sie ihre Bestellungen einfach zurückgeben können, wenn es nicht passt, wird so schnell retourniert, wie zuvor bestellt wurde.
Positive Beeinflussung des Kaufverhaltens
Mit der Änderung des Widerrufsrechts im Juni 2014 legte der Gesetzgeber den Grundstein für die Händler frei zu entscheiden, wie mit Rücksendekosten verfahren wird. Aus unserer Sicht ist das ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein des allgemeinen Kaufverhaltens zu hinterfragen und gegebenenfalls überdenken zu können.
Kommt beispielweise ein Artikel defekt an, dann wäre der bessere Weg, statt direkt zu widerrufen, beim Händler zu erfragen, ob die Ware noch einmal auf Lager ist, diese ausgetauscht oder anderweitig besorgt werden kann. Der Händler hat ja immer noch ein Interesse am Verkauf des Produktes und der Verkäufer möchte dieses ja meist auch immer noch erwerben. Wir können daher nur zur Kontaktaufhnahme raten.
Allerdings ist es zugegebenermaßen bei Alternativen wie amazon prime und den Freiheiten, die es dem Abonnenten hinsichtlich Warenrückrückgabe bietet, sehr schwer dort als Händler mitzuhalten. (wobei auch bei amazon klar sein sollte, dass die Rücksendekosten dann gern auf den Preis aufgeschlagen werden 😉 ) Solch eine Flatrate verleitet offenbar einige Menschen dazu diesen Service zu schnell zu „missbrauchen“.
Auch da wäre eine Möglichkeit, dass es dafür ein Limit für Bestellungen in einem definierten Zeitraum gibt. Vielleicht kommt so etwas in der Art noch, da ja, wie aus den Medien bekannt ist, gerade der Handelsriese mittlerweile extreme Probleme mit Warenrückläufern hat.
Wenn ich bei Shops bestelle, muss ich ja entweder auch eine Mindestbestellmenge überschreiten, damit der Versand „entfällt“ oder diesen einfach bezahlen und je nach Bezugsland, kann das auch ganz schön teuer werden, aber so ist das eben, wenn man Dienstleistungen in Anspruch nimmt. 🙂
preiswertePC.de wertet auf!
Neben der B-Ware, die ja wie oben erwähnt durch Rücksendungen entstehen, bieten wir unsere beliebten gebrauchten und aufbereiteten Geräte an. Von denen sind unsere Kunden immer wieder positiv überrascht.
Nicht wenige von diesen melden sich nach 10 Jahren wieder und meinen, dass ihr bei uns gekauftes Gerät jetzt so langsam nicht mehr so schön läuft und ob wir das aufrüsten könnten oder ob sie noch einmal ein solches bei uns bekommen könnten. Dieser Bitte würden wir sehr gerne Folge leisten, können aber einen solchen Service derzeit leider nicht anbieten und verweisen auf unser Onlineangebot im Bereich gebraucht & aufbereitet.
Das im Shop erhältliche beispielsweise 5 Jahre alte Gerät hat von uns neue Komponeneten wie RAM, SSD und ein nagelneues Betriebssystem bekommen. Somit geht die „alte Kiste“ gleich wieder flott ab und kann dem einen oder anderen „Poser“ anderer Hersteller noch die kalte Schulter zeigen. 😀
So zeigt sich dass, alte Hardware nicht immer gleich durch etwas neueres ersetzt werden muss. Wer sorgfältig mit seinem Gerät umgeht und sich beim Kauf informiert, ob dieses zukunftstauglich ist, also die verbauten Komponenten über dem aktuellen Mindeststandard liegen, der braucht sich über Jahre keine Gedanken um neue Technik zu machen.
Mit dieser Denkweise werden zwar auch Ressourcen „verbraucht“ (durch Aufrüstung), aber bei weitem nicht so viele, als würde ein neuer Computer gekauft werden.
Eure Susann vom preiswertePC.de – Team
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